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HR-Ausbildung | Highlights aktueller HR-Lehrgänge & der Einfluss von KI

7Apr2025
6 min
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HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Eine HR-Ausbildung sind per se oft am Puls der Zeit und entwickeln sich laufend weiter. Im Experten-Interview wollte ich wissen: „Was waren eure Highlights in den letzten Monaten?“

Die Antworten haben meine Neugier geweckt – und ehrlich gesagt, bekomme ich selbst Lust, wieder an einer HR-Ausbildung teilzunehmen! Besonders spannend: Künstliche Intelligenz durchzieht die Lehrgänge auf vielen Ebenen.

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Experten-Interview

Highlights in der HR-Ausbildung

Was in Ihrer HR-Ausbildung / in Ihren HR-Lehrgängen war im letzten Jahr Ihr absolutes Highlight?

Mag. Armand Kaáli-Nagy (ÖPWZ)

Im letzten Jahr hatten wir viele Highlights aber zwei Themenfelder sind besonders deutlich hervorgestochen. Was mir besonders positiv aufgefallen ist, war, dass unsere Kunden ein großes Interesse an den Grundlagen im Arbeitsrecht gehabt haben.

In einem sich stark veränderten Arbeitsmarkt war im Recruiting Kreativität gefragt und die Nachfrage bei Recruiting Themen besonders stark.

Mein weiteres Highlight waren die KI- und HR-Veranstaltungen. In diesem Themenfeld waren die Entwicklungen in kürzester Zeit spürbar, kein Vortrag glich dem davor und die Tools haben sich rasend schnell entwickelt und verbessert. Es hat so viel Spaß gemacht, dabei zu sein.

FH-Prof. Mag. Dr. Christina Schweiger (FHWien der WKW)

Definitiv die Praxisprojekte! Unsere Studierenden haben mit Unternehmen wie Magenta, ÖBB und Erste Group an echten HR-Herausforderungen gearbeitet – von Arbeitgeberattraktivität über Generationenmanagement bis hin zum Einsatz von KI. Und ja, dabei wurde auch die eine oder andere heiße Debatte geführt.

Ein weiteres Highlight in unserer HR-Ausbildung: die Neugestaltung der Trainerausbildung im Bachelorstudium Personalmanagement – mit mehr E-Training und weniger Frontalbeschallung. Im Masterstudium „Organisations- und Personalentwicklung“ glänzten die Coachingausbildung und innovative Lernformate im Kontext des „Selbstorganisierten Lernens“, die Studierende radikal in die Selbstverantwortung bringen.

Auch in der Vertiefung „Arbeits- und Sozialrecht“ ging es zur Sache: Telearbeitsgesetz, EU-Transparenzrichtlinie – trocken? Keine Spur. Wer hier nicht mitdenkt, verliert. Kurz gesagt: Theorie und Praxis sind kein entweder-oder, sondern untrennbar. Denn gutes HR braucht beides.

Mag. Julia Ringhofer-Müllner (FH Wiener Neustadt)

Ein absolutes Highlight war unsere mittlerweile zweite Business-Tagung. Unter dem Motto „Arbeitswelt 2030“ standen aktuelle Themen zur Zukunft der Arbeit sowie deren Auswirkungen auf Unternehmen und Mitarbeitende im Mittelpunkt.

Ganz im Zeichen der Zukunft gestalteten heuer erstmals nicht nur Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis die Tagung, sondern auch unsere Studierenden, die den zweiten Tag eigenständig konzipierten und moderierten.

Für mich ist diese Tagung das beste Beispiel dafür, wie wir im Studiengang „Personal, Organisation & Strategie“ Theorie und Praxis optimal miteinander verbinden.

Xenia Bossowa (FH des BFI Wien)

Im letzten Jahr ist in der HR-Ausbildung unser neuer berufsbegleitender Bachelor-Studiengang „People and Culture Management“ mit der ersten Kohorte gestartet und wird nun nach und nach den auslaufenden Studiengang „Arbeitsgestaltung und HR-Management“ ersetzen. Ausgangspunkt für die Neuerungen war die Notwendigkeit, unseren bestehenden und sehr erfolgreichen Studiengang einer Überprüfung zu unterziehen, zu der wir regelmäßig verpflichtet sind. Dieser Prozess hat unter Einbeziehung relevanter Stakeholder wie HR-Verantwortlichen aus der Praxis stattgefunden und ein Curriculum hervorgebracht, welches sich an aktuellen Bedürfnissen österreichischer Personalmanager orientiert.

Da diese zunehmend „People and Culture“ anstatt „Human Resources“ managen und die Employee- sowie Candidate-Experience weiter in den Fokus ihrer Arbeit rückt, wurde nicht nur der Name des Studienganges, sondern auch wesentliche Schwerpunkte geändert. So gibt es zukünftig mehrere praxisnahe Simulationen zur Festigung der Kenntnisse wie ein HR-Strategie-Planspiel. Zudem werden die Studierenden durch eine verpflichtende, aber sehr flexibel gestaltbare, internationale Erfahrung auf die Arbeit in multikulturellen Teams und zunehmend englischsprachigen Arbeitsumgebungen vorbereitet.

Es bleibt jedoch, was sich bewährt hat: ein generalistischer Studiengang für alle, die noch keine oder erste Erfahrungen im Personalbereich gesammelt haben und sich möglichst breit aufstellen möchten.

KI-Themen in der HR-Ausbildung

Welche KI-Themen fließen in Ihre HR-Ausbildung ein? In welcher Form?

Xenia Bossowa (FH des BFI Wien):

In unseren beiden berufsbegleitenden Studiengängen, dem Master of Arts „Digital HR Management und Angewandtes Arbeitsrecht“ sowie dem Bachelor of Arts „People and Culture Management“ thematisieren wir in vielen Lehrveranstaltungen künstliche Intelligenz und ihren Einfluss auf die Arbeit im Personalbereich. Insbesondere haben wir in praxisnahen Kursen zu sog. HR Practices, d.h. typischen Funktionen im HR-Bereich wie Recruiting oder Learning & Development, zahlreiche Beispiele integriert, wie KI sinnvoll genutzt werden kann.

Gleichzeitig diskutieren wir mit unseren Studierenden offen, welche rechtlichen, ethischen, aber auch praktischen Grenzen künstliche Intelligenz trotz vieler Use Cases und „wie Pilze aus dem Boden sprießenden“ Tools im People and Culture Management hat.

Insbesondere im Master-Programm nehmen wir uns zusätzlich Zeit, aktuelle Entwicklungen kritisch zu reflektieren – aus der Perspektive der Forschung, indem wir aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse mit der Anwendung in der österreichischen HR-Praxis vergleichen oder indem wir juristische Diskussionen beispielsweise zum EU AI Act aktiv verfolgen, aufgreifen und in den Kontext der eigenen Arbeit der berufsbegleitenden Studierenden setzen.

Mag. Julia Ringhofer-Müllner (FH Wiener Neustadt):

KI ist allgegenwärtig und aus unserer HR-Ausbildung nicht mehr wegzudenken. Wir setzen uns intensiv mit Themen wie dem verantwortungsvollen Einsatz von KI im Recruiting und ihrem Einfluss auf Personalentscheidungen auseinander. Dabei legen wir großen Wert darauf, sowohl die Chancen als auch die Risiken kritisch zu reflektieren.

Als Hochschule ist es uns besonders wichtig, auch die Auswirkungen von KI auf das wissenschaftliche Arbeiten zu beleuchten. Wir sensibilisieren unsere Studierenden dafür, wie sie KI sinnvoll nutzen können, ohne dabei akademische Standards zu vernachlässigen.

Mag. Armand Kaáli-Nagy (ÖPWZ):

Gerade im Personalmanagement ist das Thema KI für die eigene Arbeit wie auch für die Organisation nicht wegzudenken. Einerseits hat HR die Aufgabe, die Organisation KI-fit zu machen, Führungskräfte in diesem Change zu unterstützen und in der Organisation KI-Kompetenzen zu verstärken. Gemeinsam mit der Unternehmensleitung und der IT hat der Personalbereich eine wesentliche Rolle in der Veränderung. Somit spielen KI-Themen in alle HR-Themen hinein.

Wir bieten deshalb Seminare, Workshops und Umfragen zu „KI und HR“, „KI und Recht“, „KI im Recruiting und Employer Branding“ explizit an, natürlich beeinflusst es auch die Themen in der Personalentwicklung, die Möglichkeiten im Personalcontrolling und den administrativen HR-Aufgaben. Das berücksichtigen wir bei der Aktualisierung unserer Inhalte, bringen die Trainer in den Praxisbeispielen ein und wird durch die Teilnehmerfragen auch deutlich.

Über den reinen HR-Bereich hinweg bieten ist das Sensibilisieren für KI, das Verständnis für die Technologie und die Integration wesentliche Bestandteile unseres Angebots, das in gemischten Gruppen von Personalisten sehr stark angenommen wird.

FH-Prof. Mag. Dr. Christina Schweiger (FHWien der WKW):

Künstliche Intelligenz verändert HR – und genau deshalb setzen wir uns intensiv damit auseinander. Unsere Studierenden analysieren, wie KI in Recruiting, Talentmanagement und Personalentwicklung eingesetzt wird, und diskutieren ethische sowie arbeitsrechtliche Fragestellungen. Wo endet Automatisierung, wo beginnt Diskriminierung? Welche Rolle spielt der Mensch in KI-gestützten Entscheidungsprozessen?

Im Masterstudium „Organisations- und Personalentwicklung“ setzen sie sich zudem mit dem Einfluss von KI auf Lernprozesse auseinander – Stichwort adaptive Lernsysteme und intelligente Coaching-Assistenz. Auch rechtliche Aspekte kommen nicht zu kurz: In der Vertiefung „Arbeits- und Sozialrecht“ geht es um Datenschutz, Haftungsfragen und die neuen EU-Regulierungen rund um KI.

Kurz gesagt: Wir vermitteln kein KI-Buzzword-Bingo, sondern eine kritische, praxisnahe Auseinandersetzung mit Chancen und Risiken – damit HR-Profis mitreden, mitgestalten und mitentscheiden können.

FAZIT

HR-Ausbildungen werden laufend aktualisiert und Künstliche Intelligenz erhöht eindeutig das Tempo der Neurerungen! Ob Recruiting, Talentmanagement oder Arbeitsrecht – überall verändert KI die Spielregeln. Die Experten erzählen von, frischen Lehrkonzepten, spannenden Praxisprojekten mit großen Unternehmen und jeder Menge Austausch zwischen Theorie und Praxis.

Besonders schön: Es geht nicht nur darum, KI-Tools zu nutzen, sondern auch kritisch zu hinterfragen. Wo liegen die Chancen? Wo sind die Risiken? Wer im HR-Bereich zukunftsfit sein will, kommt an diesen Themen nicht vorbei – und genau darauf setzen diese Ausbildungen.

Interviewte Personen: HR-Ausbildung

Highlights aktueller HR-Lehrgänge & die der Einfluss von KI

Xenia Bossowa
Xenia Bossowa, FH BFI

Mag. Julia Ringhofer-Müllner

  • Studiengangsleiterin Master Personal, Organisation & Strategie
  • Fachhochschule Wiener Neustadt
  • www.fhwn.ac.at
Julia Ringhofer-Müllner, FH Wiener Neustadt

Mag. Armand Kaáli-Nagy

Armand Kaáli-Nagy, OePWZ

FH-Prof. Mag. Dr. Christina Schweiger

Christina Schweiger, FH Wien, Achtsamkeitstraining und Achtsamkeitsübungen

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