Das frische Magazin
für Human Resources
Westpress
LEARNTEC 2025

Sag mir, was ich tun soll – und ich mach das Gegenteil

13Mär2025
2 min
Reaktanz

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Veränderungen im Job sind oft ein heißes Eisen – kaum steht eine neue Regel oder ein Projekt an, regt sich Widerstand. Doch warum reagieren viele erst recht trotzig, wenn etwas vorgegeben wird?

Psychologische Reaktanz im Job verstehen und vermeiden

Kaum gibt es eine neue Regel oder ein Veränderungsprojekt, schon regt sich Widerstand in den Teams. Der Grund? Psychologische Reaktanz! Dieser Effekt beschreibt den inneren Widerstand, der entsteht, wenn Menschen sich in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen.

Ein Beispiel: Ein Unternehmen führt eine neue Software ein, um Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten. Die Mitarbeitenden sollen innerhalb eines Monats darauf umsteigen. Stattdessen wehren sich viele dagegen, nutzen weiterhin die alten Systeme oder finden kreative Wege, die neue Software zu umgehen. Die offizielle Begründung? „Das alte System funktioniert doch noch einwandfrei!“ Doch eigentlich steckt Reaktanz dahinter – die Umstellung wurde verordnet, nicht mit den Mitarbeitenden erarbeitet.

Auch im Berufsalltag wirkt Reaktanz subtil:

  • Neue Prozesse? „Das haben wir schon immer anders gemacht!“
  • Feedback vom Chef? „Der kann mir doch nicht vorschreiben, wie ich arbeite!“
  • Pflichtschulung? „Jetzt erst recht nicht!“

Wie kann man Reaktanz vermeiden?

  • Wahlmöglichkeiten bieten: Menschen reagieren entspannter auf Veränderungen, wenn sie Alternativen haben und man den Nutzen gut argumentieren kann.
  • Beteiligung ermöglichen: Wer mitgestalten darf, fühlt sich weniger bevormundet.
  • Positive Formulierungen nutzen: Statt „Das muss so sein!“ besser „Eine erfolgreiche Strategie ist…“
  • Eigenmotivation ansprechen: Warum ist die Veränderung sinnvoll? Was hat der Einzelne davon?

Veränderung klappt besser, wenn Menschen das Gefühl haben, sie selbst zu steuern. Also lieber „Möchtest du zuerst diesen oder jenen Schritt ausprobieren?“ statt „Mach es so!“ – und schon sinkt der Widerstand.

Sag mir, was ich tun soll – und ich mach das Gegenteil

Schlagwörter:

Teilen:

Ähnliche Beiträge