Genug vom Theoretisieren über HR-Software, ich möchte Einblicke in die Praxis einstreuen. Software-Anbieter plaudern aus dem Nähkästchen und zeigen nur zu deutlich: selbst wenn es um klare, analytische Software geht, so sind es immer noch Menschen, die damit zu tun haben.
Das zweite Gesicht im Lebenslauf
Reinhold Immler (Joinvision): Unser Kundensupport und, in weiterer Folge, unser Entwicklungsteam für die semantischen Produkte, zu denen auch der CVlizer (unsere CV-Parsing-Software für effizientes Bewerbermanagement) gehört, muss sich immer wieder mit zum Teil äußerst sonderbaren Fehlern beschäftigen. Bei einem Tagesdurchsatz von mehreren Zehntausend Dokumenten eigentlich kein Wunder. Eines der absoluten Highlights in der Fehleranalyse hat seinen Ursprung in der E-Mail eines CVlizer-Kunden mit einem angehängten PDF-Lebenslauf und folgendem Kommentar:
„Hallo, könnten sie bitte mal prüfen, warum der CVlizer aus anhängender Mail/Bewerbung ein völlig falsches Bild extrahiert? Danke!“ Allein die Vorstellung, Informationen aus zwei unterschiedlichen Dokumenten könnten aus irgendeinem Grund vermischt worden sein, genügte bereits, um sämtliche Alarmglocken unseres Supportteams schrillen zu lassen.
Ein Fehler auf Kundenseite konnte schnell ausgeschlossen werden, denn das Ergebnis war reproduzierbar. In einem nächsten Schritt machte sich dann unser Experte für Dokumentenformate an die Analyse. Aus programmatischer Sicht ist es nämlich nicht unwahrscheinlich, dass sich ein zweites Foto – wenn auch unsichtbar – irgendwo im Lebenslauf verbirgt. Mehr aus einer Eingebung heraus kam unserem Analytiker ein neuer Gedanke: Der Kandidat wird doch wohl nicht ein fremdes Foto „überklebt“ haben? Und so wird in einem PDF-Editor das Kandidatenbild verschoben … und: Volltreffer!
Der Bewerber besaß doch tatsächlich die Kaltblütigkeit, einen fremden Lebenslauf als seinen eigenen auszugeben. Er überlagerte das originale Foto einfach mit einem neuen Rahmen und seinem eigenen Foto.
Da man derartige Probleme in aller Regel nur hat, wenn man ein PDF-Dokument direkt editiert, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass bis auf die Kontaktdaten, den Namen und das Bild der gesamte Lebenslauf kopiert war – alles andere wäre mit immensem Aufwand verbunden gewesen
Derlei Anekdoten sind zum Glück selbst trotz Millionen an konvertierten Dokumenten im Jahr nicht an der Tagesordnung, bleiben einem aber doch für lange Zeit in Erinnerungen.
Was für Bewerber funktioniert soll auch den Mitarbeitern zugute kommen
Thomas Scharmer (Lohn & HR): Kunde: Eurofunk KAPPACHER, www.eurofunk.com; Branche: IT, Telekommunikation; ca. 400 Mitarbeiter
Ausgangssituation: Mit dem steigenden Erfolg wuchsen auch die Anforderungen im Bereich Bewerbermanagement. Zu viele verschiedene Tools bedeuteten doppelte Arbeitsschritte, Unübersichtlichkeit und einen hohen administrativen Aufwand. Die zentralen Anforderungen an die neue Software: Benutzerfreundlichkeit für Bewerber und Mitarbeiter, Übersichtlichkeit der Bedieneroberfläche & ganzheitliche Lösung.
Lösung: Die Firma Eurofunk KAPPACHER hat sich für das umantis Bewerbermanagement entschieden, dass durch die Lohn & HR vertrieben wird. Im Vorfeld wurden die Funktionalitäten der Software durch die Verwendung einer Testversion erprobt. Die Lösung deckt den gesamten Bewerbungsprozess – von der Stellenausschreibung bis hin zur Besetzung – ab. Der administrative Aufwand wird massiv reduziert, somit bleibt mehr Zeit für Bewerber und wichtige strategische Themen im Personalbereich.
Zukunft: Nach der erfolgreichen Einführung des Bewerbermanagements ist 2012 die Einführung des umantis Mitarbeitermanagements geplant. Der Startschuss für dieses Projekt fiel bereits mit der Einführung des 1. Moduls „Veranstaltungen“ im Mai 2012.
Die Gesprächspartner
HR-Software: Case Studies … nicht Best Practices
Thomas Scharmer Lohn & HR GmbH Reinhold Immler JoinVision E-Services GmbH |