♦ HR-Tipp: | Umgang mit Teilnehmern im Widerstand | |
♦ Zielgruppe: |
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Trainer |
♦ Tipp-Geber: |
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Sabine Prohaska (seminar consult prohaska) |
Die Arbeit mit Widerständen gehört zur Seminararbeit dazu. Aber was kann ich konkret in diesen Situationen unternehmen?
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten damit umzugehen:
- Sie können ihn ignorieren und auf „Selbstauflösung“ (die sich in manchen Fällen tatsächlich auch erfüllt) hoffen oder
- Sie können darauf bewusst eingehen.
Einschreiten sollten Sie dann, wenn das Seminarziel in Gefahr ist, das Gruppenklima darunter leidet und/oder Sie sich als Trainer zu sehr ärgern.
Dabei gilt als Faustregel, was vor der Gruppe in Frage gestellt wird, ist auch vor der Gruppe zu klären.
In manchen Fällen hilft ein wertschätzendes 4-Augen-Gespräch in der Pause. Sie können dann in den folgenden Schritten vorgehen:
Schritte für ein 4-Augen Gespräch
Schritt 1: Neutrale Beschreibung jenes Verhaltens das mich irritiert, ärgert.
Hilfreich ist das neutrale Anführen konkreter Beispiele und Beobachtungen.
Schritt 2: Mein Gefühl – wie geht es mir damit, was macht das mit mir
Schritt 3: Eine Frage – „Was ist los?“ „ Wie ist die Situation für Sie?“
Schritt 4: Eine klare Vereinbarung treffen.
Was machen wir jetzt? Wie können wir das lösen, für Sie, für mich und für die anderen? Was heißt das konkret?
Ein wichtiger Trainingsgrundsatz bei Widerstand lautet „Arbeite nie gegen den Widerstand“. Denn Gegendruck verursacht Eskalation. Sobald eine Person spürt, dass sie auf Gegendruck stößt, wird sie ihren Druck erhöhen. Spürt diese Person hingegen keinen Gegendruck, baut sich ihr eigener Widerstand ab.
Sollten Sie als Trainer schon vorab wissen, dass es zu Widerstand kommt (zB bei Zwangsverpflichtung), können Sie es selbst ansprechen. Man kann zB zu Beginn der Veranstaltung schon kurz darauf Bezug nehmen. Beispiel: „Ich weiß nicht, was Ihnen in Bezug auf dieses Seminar so durch den Kopf geht, manche werden vielleicht denken, na ja, ich höre mir das einmal an, andere denken vielleicht das haben wir jetzt auch noch gebraucht, oder vielleicht, ich hätte wirklich Besseres zu tun, wieder andere denken möglicherweise, super, da kann ich was lernen“ usw.
Eine Grundregel erleichtert Ihren Umgang mit Widerstand mit größter Sicherheit: Setzen Sie das „gelindeste“ Mittel zuerst ein und steigern Sie Ihre Strategien erst, wenn es nötig scheint.