Mit Anfang September endet für die meisten Österreicher (spätestens) die Urlaubszeit. Der eigene Urlaub wird dabei meist sehr sorgfältig und langfristig im Vorhinein geplant. Wie steht es aber eigentlich um den Wiedereinstieg nach dem Urlaub in die Arbeitswelt? Wie kann man den ebenso sorgsam planen und planvoll gestalten? Ein paar Tipps dazu aus den letzten Tagen meines eigenen Urlaubs.
Den eigenen Urlaub plant man meist langfristig im Vorhinein. Man schmiedet Reisepläne, sondiert Angebote, beantragt den Urlaub in der eigenen Firma, kauft Reiseführer, hat jede Menge Vorfreude etc. Die Planung des Wiedereinstiegs in die Arbeit nach dem Urlaub kommt demgegenüber meist zu kurz. Und daher berichten aus meiner Sicht auch viele Menschen von erhöhtem Stress beim Wiedereinstieg. Bzw. die Frage „Und, noch erholt?“ wird am Nachmittag des ersten Arbeitstages zum Ausdruck der spürbaren Überlastung.
Planung vor dem Urlaub
Aus meiner Sicht kann man bereits vor seinem Urlaub einiges Tun um die Tage nach seinem Urlaub nicht über die Maßen stressig werden zu lassen. Sie finden einiges davon sind Selbstverständlichkeiten? Aus meiner Sicht auch! Aber ich merke wie schwer es manchmal fällt, sogar das Selbstverständliche zu berücksichtigen.
- Vorankündigung: Abwesenheitsnachrichten sind heutzutage fast selbstverständlich. Ich versuche Kunden und Partnern meinen Urlaub aber auch rechtzeitig voranzukündigen. So wissen diese Bescheid und es staut sich schon während meines Urlaubs weniger an. Ich starte meist schon 2-3 Wochen vor meinem Urlaub mit der Information dazu.
- Puffertage einplanen: Bereits vor dem Urlaub für nach dem Urlaub Puffertage einplanen, die nicht voll verbucht sind. Diese Tage sind nicht nur dazu da um voll genutzt zu werden, sondern v.a. dazu um sie pünktlich enden zu lassen. Erholung aus dem Urlaub mitzunehmen bedeutet auch die Übergangsphase bewusst stressfrei zu gestalten.
- Rückreise stressfrei planen: Ein stressfreier Berufseinstieg bedeutet auch nicht auf den letzten Drücker aus dem Urlaub zurück zukommen. Wenn man erst Sonntag 23:55 zuhause eintrifft (nach 12h Autofahrt) wird der erste Bürotag nicht energiegeladen erfolgen. Stressfrei zu starten bedeutet für mich daher auch diese Rückreisephase zu planen und – wenn nötig – noch einen Tag mehr Urlaub zu nehmen.
- Vertretung bzw. Vorsortierung: Eine Urlaubsvertretung ist natürlich immer vorteilhaft. Aber sogar wenn dies nicht 1:1 möglich ist kann es helfen bspw. eingehende Post vom eigenen Sekretariat vorsortieren zu lassen. Wenn nur das wichtige am eigenen Schreibtisch liegt erleichtert das den Einstieg.
- Aufgeräumter Schreibtisch: Mein Nr. 1 Tipp ist aber den eigenen Arbeitsplatz noch vor dem Urlaub so aufzuräumen, dass man in eine „leere“ bzw. wohl strukturierte Arbeitsumgebung zurückkehrt. Möglicherweise inkl. der bereits geplanten ToDos für den ersten Arbeitstag.
Dies sind aber alles Dinge, die man bereits vor seinem Urlaub in die Wege leiten muss. Was tun wenn Sie Montag schon starten und dazu keine Zeit geblieben ist?
Der Wiedereinstieg nach dem Urlaub
- In Planung investieren: Egal wie viel schon auf Ihrem Schreibtisch auf Sie wartet, nehmen Sie sich die Zeit Ihre eigenen Prioritäten zu setzen. Machen Sie eine Review Ihres Kalenders und aller großen Handlungsstränge. Springen Sie nicht auf das „erste ToDo“ auf sondern auf das Wichtigste auf ihrer Liste.
- Mündliche Updates: Um der eigenen Emailflut zu entkommen rate ich – wo passend – von Kooperationspartnern und Kollegen ein persönliches Feedback zum aktuellen Status Quo und etwaiger wichtiger ToDos einzuholen. Lassen Sie sich briefen!
- Inbox – anders sortieren: Die meisten Menschen lesen Ihre Emails im Posteingang nach dem Urlaub chronologisch – rückwärts oder vorwärts. Ich empfehle die Emails nach Absender bzw. an/CC zu sortieren (oder sogar nach Betreff). Verschaffen Sie sich einen ersten Überblick was in Ihren wichtigen Projekten passiert ist. Dies macht es auch einfacher manche Absender massenhaft zu löschen.
- Konzentration fördern: Zu einem effektiven Wiedereinstieg gehört es für mich auch die Außeneinflüsse zu reduzieren. Nehmen Sie sich Zeit für ihre eigene Orientierungsphase. Schalten Sie ruhig dazu auch Ihr Mobiltelefon am ersten Tag nach dem Urlaub phasenweise ab.
- Erholung mitnehmen: Erholung zu erhalten bedeutet auch die ersten Tage und die erste Woche aktiv erholsam zu gestalten. Damit meine ich das Büro pünktlich zu verlassen und sich einige Dinge einzuplanen, die einem Freude bringen. Dies ist aus meiner Sicht Eigenverantwortung.
- Interesse und Wertschätzung zeigen: Eine Rückkehr aus dem Urlaub hat für mich wechselseitig auch etwas mit Wertschätzung zu tun. Es bedeutet sich für die Urlaube der Kollegen zu interessieren, Kollegen nicht nur als Arbeitskraft sondern auch als „Mensch“ wieder zurück willkommen zu heißen und auch einen vertretenden Kollegen gegenüber „Danke“ für dessen (Zusatz-) Arbeit zu sagen. Tragen Sie zur positiven Stimmung bei!
Toitoitoi für Ihren Einstieg!
In diesem Sinne: Willkommen zurück in der Arbeitswelt und einen produktiven Herbst.
Wiedereinstieg nach dem Urlaub