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HRweb vor Ort | AMS-Forum: Digitalisierung & Kommunikation mit Lehrlingen und Bewerbern

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HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Am 16okt2019 lud das Key Account Management des AMS Niederösterreich erneut zum AMS Forum. Diesmal wurde der Schwerpunkt auf Kommunikation im digitalen Zeitalter von Lehrlingen und zukünftigen Bewerbern gelegt. HRweb war vor Ort.

 

Event-Eckdaten:
AMS Forum | Veranstalter: AMS Niederösterreich https://www.ams.at/ | 16okt2019

 

Das Key Account Management des AMS bietet überregionalen Unternehmen eine zentrale Ansprechperson für alle Personalfragen. Gemeinsam mit der Zentrale wird abgestimmt auf die Organisationsstruktur der ideale Recruitingprozess definiert und ein einheitlicher Standard für die Personalsuche in Kooperation mit den regionalen AMS Geschäftsstellen festgelegt.

Lehrlingskommunikation im Zeitalter der Digitalisierung: Wie erreicht man als Unternehmen junge Menschen?

Zu Beginn gab es hilfreiche Informationen von Herrn Matthias Rohrer, Studien- und Projektleiter des Instituts für Jugendkulturforschung zum Thema Lehrlingskommunikation. Hier kurz und knapp zusammengefasst:

Wie können Jugendliche erreicht werden?

Am Besten erreicht man zukünftige Lehrlinge über Snapchat, WhatsApp oder Instagram. Gesucht wird im ersten Schritt immer über Google, gefolgt von YouTube, wo Informationen über Videos eingeholt werden – somit zahlt sich eine Investition in SEO oder einen eigenen YouTube-Channel für Unternehmen bei der Lehrlingssuche definitiv aus.

Welche Trends gibt es bei Jugendlichen in der Kommunikation?

Trend 1: Oberfläche wird wichtiger als Inhalt – Wie wird die Message richtig verpackt? Über ein Video oder vielleicht ein Posting auf Instagram?

Trend 2: Goldfisch-Phänomen: Junge Menschen sind einer sogenannten „hyper attention“ ausgesetzt und folgen einer simultanen Mediennutzung mit hohem Stimulationsbedürfnis. Das heißt, sie brauchen immer Attraction und Action! Danach wird dies aber wieder ganz schnell vergessen. Wie ein Goldfisch eben. Für Unternehmen würde das bedeuten, dass diese mehrfach in verschiedenen Medien gleichzeitig auftreten, um junge Menschen auf sich aufmerksam zu machen.

Trend 3: Vom Gebrauch zum Zeichenwert: Gekauft wird, was cool und in ist, unabhängig vom Kosten/Nutzen-Faktor. Marken und Produkte liefern somit die Identität.

Trend 4: Das Ende des Arguments: Gefühle sind wichtiger als Argumente und werden durch Stories vermittelt. No story – no impact!

Wie sieht der typische Lehrling heutzutage aus?

Überraschend aber wahr: der typische Lehrling spiegelt nicht das typische Jugendbild, denn er sucht sehr stark nach Sicherheit, Stabilität und Planbarkeit. Diese „Zielgruppe“ spiegelt nicht die hippe Generation Y und Z wider. Lehrlinge wünschen sich z. B.: stabile Normalarbeitsverhältnisse statt Selbstverwirklichung im Beruf.

Wie kann ein Unternehmen nun richtig kommunizieren, um Lehrlinge anzusprechen?

Social Media nutzen und zwar mit: Hard Facts zum Lehrberuf und Ausbildungsbetrieb, Darstellung eines realen Tagesablaufes, Arbeitsbedingungen und Betriebsklima als auch Work-Life-Balance und faire Entlohnung.

Weitere Informationen sind unter www.jugendkultur.at auffindbar.

Online Recruiting

Über den Nutzen der modernen technischen Möglichkeiten von individualisierter Bewerberansprache im Internet: Im zweiten, sehr belebten und zugleich amüsanten Vortrag wurde ein Bild über die neuen Methodiken der digitalen Bewerberansprache von Mag. Nina Strempfl MA (FH), der Standard, geboten.

Warum auf Online Werbung setzen?

Es gilt: gezielte Ansprache durch Targeting mit einem bestimmten Algorithmus. So hat man einen geringen Streuverlust der Zielgruppe und vermeidet das Gießkannenprinzip. Was noch hilft: je mehr sich die Werbung bewegt, desto mehr Aufmerksamkeit bekommt man.

Warum sollte man auf Social Media setzen?

Ebenso hier gilt: wenig Streuverluste. Was hier jedoch zählt, ist dass Unternehmen vor allem bei Xing und LinkedIn ins Active Sourcing eintauchen und gezielt Personen mit meist höheren Qualifikationen suchen. Auch Empfehlungssysteme gewinnen immer mehr an Bedeutung wie z. B.: Firstbird. Hier werben Mitarbeiter neue Mitarbeiter. Kommt es zu einer Einstellung, wird der Mitarbeiter „belohnt“.

Fazit

Spannend, was man so alles über Lehrlinge erfährt. Vor allem, dass diese Zielgruppe sehr auf Beständigkeit, Sicherheit und Planbarkeit aus ist, hat mich sehr erstaunt. Ebenso die inhaltlichen Inputs über Social Media waren mir zwar bekannt, aber die Details waren auch für mich eine neue Erkenntnis.

Somit: die Erfolgsformel, die Kombination aus Know-How-Weitergabe und Netzwerken in kleiner und feiner Runde, spiegelte sich durch eine hohe Anzahl an Teilnehmern wider und ich kann diese „Formel“ mit einem großen Daumen nach oben empfehlen. Und ja, wir posten alles in den Social Media.

AMS Forum, sep2019

Foto: v.l.n.r.: Michael Schöpf, Mag. Nina Strempfl MA (FH), Matthias Rohrer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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