Das frische Magazin
für Human Resources
Mayerhofer-Trajkovski

SaaS | Gewinner und Grenzen von Software as a Service

16Nov2020
4 min
saas-software-as-a-service

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Wer sind die großen Gewinner von Saas (Software as a Service)? Ich würde schätzen, es sind vor allem KMU. Doch da ich bei weeeeeitem kein Experte auf den Software-Gebiet bin, wende ich mich im Interview lieber an Spezialisten. Zusätzlich frage ich sie nach den Grenzen von SaaS – und davon gibt es doch einige.

Siehe auch HRweb-Interview „Software as a Service | Die großen Vorteile von SaaS (inkl. ISO 27001)“.
Damals fragte ich: Worin liegt der große Vorteil von Software as a Service? Worauf muss man beim Einsatz von SAAS achten? etc.

Experten-Interview

Wer profitiert am meisten von SAAS? (welche Unternehmens-Größe, Branche, Zielrichtung, etc)

Mag. Gregor Gutzelnig (Workflow EDV): Eine SaaS HR Lösung eignet sich für nahezu jede Branche und Unternehmensgröße, da unserer Erfahrung nach auch bei großen Unternehmen HR-Software oft nicht mit dem selben Stellenwert betrieben wird, wie IT-Systeme, welche Kernprozesse des Unternehmens betreffen.
Grundsätzlich realisiert sich aber vor allem bei KMU am schnellsten die Investition in eine HR SaaS Lösung. Vorkonfigurierte Standards, die bei Bedarf angepasst werden können, Employee- und Manager-Self-Service, sowie ein hoher Grad an Automatisierung führen zu mehr Mitarbeiterzufriedenheit, einer raschen Amortisation der Investition und rechtlicher Sicherheit.

Johannes Kreiner (Sage DPW): Die Vorteile von Software aus der Cloud, die vom Kunden als Service genutzt wird, den ein externer IT-Dienstleister zur Verfügung stellt, zeigen sich grundsätzlich über alle Unternehmensgrößen und Branchen hinweg. Kleine Betriebe und Startups, die über keine eigenen Server-Architekturen verfügen, diese aber mittel- bis langfristig wachstumsbedingt brauchen, profitieren insbesondere davon, dass damit hohe Investitionen in aufwändige IT-Infrastrukturen entfallen, wenn sie ihre Daten in ein externes Rechenzentrum auslagern können. Größere Betriebe, die bislang ihre Systeme in-house betrieben haben, können damit im Bereich der hausinternen IT-Administration spürbar Kosten sparen, da sämtliche Wartungsarbeiten der IT bei SaaS-Anwendungen nicht mehr selbst vorgenommen werden müssen, sondern durch den Service-Provider übernommen werden. Dazu kommt mehr Sicherheit durch das Hosting von Daten in Rechenzentren, die modernsten Standards entsprechen. Sage DPW beispielsweise hostet HR-Daten, die über unser System verarbeitet werden, ausschließlich in einem österreichischen Rechenzentrum.

Mag. Wolfgang Gastager (JoinVision E-Services): SaaS zahlt sich, unabhängig von Branche oder Unternehmensgröße, für alle aus! Doch nicht zuletzt durch die oben erwähnten Vorteile zählen kleine und mittlere Unternehmen ohne Zweifel zu den größten Profiteuren.

Patrick Attanasio (Infoniqa): SaaS ist für alle Branchen und Unternehmensgrößen geeignet. Den größten Nutzen haben jedoch:

  • kleine und mittlere Unternehmen, da diese so von hochverfügbaren IT-Technologien, topmoderner IT-Sicherheit etc. profitieren, ohne selbst darin Ressourcen investieren oder gar eine eigene Abteilung dafür aufbauen zu müssen
  • Unternehmen mit vielen dezentralen Standorten (national & international)
  • Unternehmen mit sehr hohen Sicherheitsanforderungen

Wo liegen die Grenzen von Software as a Service?

Walzer Florian (rexx systems): Aus meiner Sicht sind hier zwei Punkte zu nennen. Was ein Vorteil ist, kann auch umgekehrt ausgelegt werden: Der Provider ist für die Funktions- und Leistungsfähigkeit der Systems verantwortlich. Damit kann eine Abhängigkeit vom Servicegeber entstehen. Da SaaS-Lösungen stehts onlinebasiert sind, ist eine stabile Verbindung in das Internet ggf. mit entsprechender Bandbreite.

Patrick Attanasio (Infoniqa): Der reibungslose SaaS-Betrieb wird dann erschwert, wenn einzelne HR-Teildisziplinen – z. B. Payroll, Time und HCM – an unterschiedliche Dienstleister ausgelagert werden sollen. Es muss immer der Gesamtkontext betrachtet werden, also: Welche vor- und nachgelagerten Systeme/Lösungen gibt es? Wie erfolgen die Kommunikation bzw. der Datenaustausch? Wie ist die kurz-, mittel- und langfristige Strategie? Außerdem erschwert die Zusammenarbeit mit vielen unterschiedlichen Lieferanten und Dienstleistern die Abstimmung und Koordination. Hilfreich ist es daher, sich auf eine überschaubare Zahl an HR-Experten zu konzentrieren, die ein reibungsloses Zusammenspiel zwischen Technik, Software und Personalabteilung ermöglichen. Idealerweise setzt man als Kunde auf einen Anbieter, der alles aus einer Hand bieten kann bzw. der über langjährige und stabile Partnerschaften verfügt, um so die Anforderungen gesamthaft und bestmöglich abzubilden.

Franz Hornbacher (ISGUS): Wir haben noch keine Grenzen erfahren. Dadurch dass wir unsere Lösung selbst entwickeln und auch beim Hosting nicht auf externe Anbieter angewiesen sind, haben wir eine sehr verlässliche und planbare Strategie was den weiteren Ausbau unseres Rechenzentrums angeht. Damit sind wir vor externen Überraschungen hinsichtlich der Technologie und der Kosten sehr gut geschützt.
Gleichzeitig setzen wir Erfahrungen aus unserem Rechenzentrum mit großen und sehr großen Systemumfängen in der eigenen Entwicklung konsequent um, sodass auch der on premise Kunde eindeutig von der Sicherheit und Performance profitiert, die auf unser Rechenzentrum zurückgehen.

Reza Madjidi (kiwiHR): Grundsätzlich ist SaaS eine innovative Möglichkeit, die nicht mehr wegzudenken ist und vieles vereinfacht. Das setzt jedoch eine stabile Internet-Verbindung sowie die Verfügbarkeit der Server. Bei einer nicht vorhandenen oder instabilen Internet-Verbindung können die Dienste des SaaS-Anbieters nicht in vollem Umfang genutzt werden. Auch bei entsprechenden Server-Problemen gilt dasselbe. Gerade bei Server-Anbietern ist es wichtig auf starke Partner zu setzen, die ein Höchstmaß an Sicherheit und Verfügbarkeit garantieren können.

Mag. Wolfgang Gastager (JoinVision E-Services): Trotz all der Vorzüge gilt es zu bedenken, dass Software as a Service nur genutzt werden kann, solange eine konstante Internet-Verbindung besteht. Außerdem lassen sich gewisse zentrale IT-Bereiche nicht so einfach in Form von SaaS auslagern, da die entstehenden Kosten für eine redundante, ausfallsichere Lösung das Einsparungspotential übersteigen würden.

SaaS | Gewinner und Grenzen von Software as a Service

Die Gesprächspartner


Software as a ServiceReza Madjidi
CEO kiwiHR

kiwiHR


infoniqa

Patrick Attanasio
CSO

Infoniqa


SaaSFlorian Walzer
Head of Sales & Marketing

rexx systems GmbH


Franz Hornbacher, IsgusFranz Hornbacher
Geschäftsführer

ISGUS GmbH


Software as a Service

Johannes Kreiner
Geschäftsführer Sage DPW

Sage GmbH


Software as a ServiceMag. Wolfgang Gastager
Geschäftsführer

JoinVision E-Services GmbH


SaaSMag. Gregor Gutzelnig
Geschäftsführung

Workflow EDV GmbH

Kategorien:

Schlagwörter:

Teilen:

Ähnliche Beiträge