Sabine Prohaska startete mit Ihrer Firma seminar consult Prohaska am 10feb2020 die erste offene Trainerausbildung für Blended-Learning-Training. Hier fanden sich insgesamt 12 Trainer zusammen, um sich dem Thema intensiv über fast 2 Monate zu widmen. Da ich selbst eine Teilnehmerin sein durfte, schildere ich Ihnen gerne meine Eindrücke und Erlebnisse dazu.
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Was ist Blended-Learning-Training denn überhaupt?
Bevor ich jedoch näher auf die Ausbildung eingehe, möchte ich erstmal klären, was Blended-Learning-Training bedeutet:
Blended-Learning kommt aus dem englischen Sprachgebrauch und bedeutet wörtlich übersetzt so etwas wie „gemischtes Lernen“. In unserem Fall wird im Training darunter eine Kombination von Präsenztrainings und dem Einsatz digitaler Medien außerhalb der Präsenzeinheiten verstanden.
Das heißt, auf der einen Seite haben wir die klassischen Präsenzseminare, in denen sich die Trainer und die Teilnehmer gemeinsam an einem physischen Ort treffen. So haben wir vermutlich auch fast alle schon mal ein Seminar erleben dürfen. Auf der anderen Seite steht das selbständige Lernen, online, alleine vor dem Computer – zu Hause, am Arbeitsplatz, oder sonst wo es uns gerade passt, z.B.: im Rahmen eines Onlinekurses. Blendend Learning kombiniert diese beiden Methoden miteinander, d.h. die offline Komponente mit der online Komponente.
Ablauf der Blended-Learning-Trainer Ausbildung
Der Einstieg
Die Ausbildung ist so aufgebaut, dass die Teilnehmer von Anfang an in den online-Prozess einsteigen. Das bedeutet, dass wir zuallererst auf der Lernplattform Vorstellungsvideos der Trainer – Sabine Prohaska und Martina Keglovits – und eine Übersicht zum Lehrgangsablauf zur Verfügung gestellt bekamen. Danach folgten schon die erste Wissensüberprüfung und die erste Aufgabe, die beide ebenfalls online direkt in der Lernplattform zu erledigen waren. Diese selbst waren für mich zwar nicht sonderlich schwierig, jedoch die Umsetzung online direkt auf der Plattform benötigte schon ein wenig Einarbeitungs- und Orientierungszeit.
Vermutlich waren diese ersten Schritte bewusst so gewählt, damit wir uns schon mal vorab mit der Lernplattform beschäftigen und uns fürs Thema einstimmen. Die Lernplattform, die während des gesamten Lehrgangs verwendet wurde, ist übrigens moodle.
Auftakt Webinar
Zum ersten Kennenlernen aller Teilnehmer, der Abfrage der Erwartungen und Kenntnisstände, trafen wir uns dann in einem live-Webinar, das circa eine Stunde dauerte. Zugegebenermaßen war das für mich – als Trainerin, die bisher hauptsächlich im Präsenztraining zu finden war – zu Beginn ziemlich befremdlich. Ich hatte jedoch die Möglichkeit die Trainer und andere Teilnehmer schon mal live über die Kamera zu erleben und erste Informationen und Eindrücke zu sammeln.
Der weitere Verlauf
Im weiteren Verlauf wurde online ein umfangreicher Methodenmix aus Lehrvideos, Wissensüberprüfungen, Selbsttests, Handouts und Aufgaben, welche direkt auf der Lernplattform zu finden und zu erledigen waren, angewendet.
Eine für mich äußerst interessante Aufgabe war vor allem die Aufbereitung und der Dreh eines professionellen 3-Minuten Videos. Das Thema des Videos konnten wir selbst ganz frei wählen. Jedoch mussten wir es im Sinne eines kurzen Drehbuchs vorab aufbereiten. Bei dieser Aufgabe wurde mir erst klar, wie viele Dinge beim simplen Dreh eines so kurzen Videos beachtet werden müssen und den gewissen Unterschied ausmachen. Beispielsweise hatte ich zu aller erst ein Sakko mit Karo-Muster beim Videodreh an, das in der Kamera so fürchterlich flimmerte, dass ich es rasch austauschte. Die Zuseher hätten wohl abgedreht oder einen Knopf in den Augen bekommen.
Das Präsenztraining
Im Rahmen des 1,5 tägigen Präsenztrainings hatten wir dann die Möglichkeit unser Video direkt vor Ort zu drehen. Es wurde ganz professionell mit Scheinwerfern, guter Kamera und speziellem Mikrofon, sowie sogar der Unterstützung eines eigenen Technikers aufgezogen. Ich war mit dem Ergebnis tatsächlich sehr zufrieden, wenngleich ich auch erkennen musste, welche zahlreichen Möglichkeiten und auch Potentiale es noch gegeben hätte. Also: zahlreiche Learnings fürs nächste Mal!
Selbstverständlich widmeten wir uns im Präsenztraining auch anderen Themen und der Nutzung zahlreicher weiterer online Tools, wie beispielsweise mentimeter und slido. Auch beschäftigten wir uns intensiv mit der Konzeptionierung eines Blended-Learning-Trainings und damit, worauf wir hier im Speziellen achten müssen.
Der Abschluss
Zum positiven Abschluss der Ausbildung mussten alle Teilnehmer ein eigenes Blended-Learning-Training Konzept entwickeln und strukturiert aufbereiten. Unterstützt wurde dies zusätzlich noch durch Vorlagen und Informationen, die uns zur Verfügung gestellt wurden, sowie ein Webinar, in dem wir nochmals die Möglichkeit hatten Fragen zu stellen, die in der Zwischenzeit aufgekommenen waren.
Dieses Konzept musste zuallererst auf die Lernplattform für die Trainer zur Prüfung hochgeladen werden. Dann mussten wir es in der Kleingruppe in einem selbst erstellten und moderierten live-Webinar den anderen Teilnehmern präsentieren. Auf die Herausforderungen, mein erstes eigenes Webinar – übrigens mit Zoom – zu halten und technisch umzusetzen, möchte ich hier nicht im Detail eingehen. Das würde vermutlich den Rahmen sprengen.
Mein persönliches Fazit
Der Lehrgang bot sehr guten und tiefen Einblick in die verschiedenen Methoden und Möglichkeiten des Blended-Learning und er zeigte mir auf, wo Knackpunkte und Stolpersteine liegen können. Ohne diese Ausbildung wäre ich vermutlich ziemlich „blind“ in mein erstes Blended-Learning-Training eingestiegen und daher bin ich sehr froh, dass ich mich dazu entschieden habe, hier teilzunehmen.
Bisher habe ich vermehrt im Präsenztraining gearbeitet, in dem ich meine Teilnehmer „gespürt“ habe und es im wahrsten Sinne des Wortes „menschelt“. Das liebe ich und wird in einigen Settings auch zukünftig nicht wegzudenken sein. Jedoch sehe ich schon, welche zahlreichen Vorteile die Kombination von online und offline Komponenten im Training nicht nur den Teilnehmern im Sinne des optimalen selbstgesteuerten Lernens, sondern sogar den Trainern bietet.
Und spätestens in Zeiten des Coronaviruses ist wohl allen klar, welche weiteren Vorteile das Lernen in online Formaten hat.
Nächster Lehrgang
- 20.04.2020: Start
- 24.04.2020 17:00-18:00 Auftakt-Webinar
- 08./09.05.2020: live Online-Training
- 05.06.2020 17:00-18:00 Abschluss-Webinar
- 20.06.2020: Lehrgangsende
Kosten: € 1.990 netto
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