Die meisten Unternehmen haben spätestens im Zuge der Corona-Krise mit New-Work-Initiativen begonnen, Maßnahmen zunehmender Selbstorganisation installiert und agile Tools ausprobiert. Es zeigten sich viele Erfolge – aber auch Ernüchterung.
Home-Office und Videokonferenzen haben funktioniert, doch andere Initiativen erfüllten nicht die Erwartungen, die man in sie gesetzt hat. Die große Frage: Warum?
Den Unternehmen bietet sich jetzt eine historische Chance, eine tragfähige Basis zu schaffen, um die Post-Corona-Ära zu meistern. Doch so manche reden bereits ein Scheitern von „New Work“ herbei, um erleichtert zu den „gängigen“ Methoden von früher zurückkehren zu können. Oder noch schlimmer: Man bezeichnet „New Work“ als Mitarbeiterbespaßung, die man sich nur bei boomender Geschäftslage leisten kann.
Der Rückfall ins Gestern ist ganz gewiss keine Alternative. Denn mit alten „Waffen“ kann man keine neuen „Kriege“ gewinnen. Die bisherigen Spielregeln der Arbeitswelt sind in der Ära der Industrialisierung entstanden. Da gehörten sie hin und haben gute Dienste geleistet. Denn damals ging es um das Steuern und Stabilisieren. In der Digitalökonomie von heute und morgen hingegen sind hohes Tempo, Adaptionsfähigkeit und ständiges Innovieren gefragt.
Das Schlechteste, was man bei steigendem Außendruck machen kann: Daumenschrauben anziehen, Vorgaben detaillieren, den Rahmen verengen und den hierarchischen Druck mächtig erhöhen. Volatile Zeiten und ein dynamisches Umfeld verlangen nach agilen Strukturen, um im „Wildwasser“ der Zukunft zu überleben.
Auf alte Weise kommt man in neuen Zeiten nicht weit
Klar werden jetzt überall in den Unternehmen digitale Tools implementiert. Denn niemand will sich nachsagen lassen, neue Arbeitsweisen nicht unterstützen zu wollen. Doch das meiste passiert nur punktuell. Zudem beschränkt sich das Vorgehen meist auf die Mitarbeiterseite, die Arbeitsplatzgestaltung und mögliche Kostenreduktionen.
An den organisationalen Basisstrukturen hingegen ändert sich nichts. So bleibt die Wirkung im Ganzen gering. Und am Ende gewinnt die alte Ordnung: „Experiment gescheitert, machen wir weiter wie bisher.“ Aber, kein Zweifel: Das Verteidigen veralteter Vorgehensweisen ist das Haupthindernis auf dem Weg in die Zukunft.
Selbst da, wo sich Pilotteams neu ausrichten und selbstorganisiert arbeiten dürfen, verpufft deren Transformationsenergie, sobald sie auf ein verkrustetes Grundgerüst treffen. Es reicht einfach hinten und vorne nicht mehr, an Wandel-Wehwehchen im Trippelschritt-Modus herumzudoktern, um etwas agiler zu werden.
Das ist, als würde man auf einen offenen Bruch Pflästerchen kleben. Die neuen Methoden sind alle da. Doch bei alten „Betriebssystemen“ bringen sie wenig. In einer Umgebung von gestern kann man nicht auf Gedanken für morgen kommen. Und mit Flickschusterei kuriert man höchstens Symptome. Besser, man geht an die Wurzel des Übels und kümmert sich um die Gesamtkonstitution.
Eine organisationale Transformation ist geradezu zwingend
Neue Businesszeiten können nicht auf traditionelle Weise gemanagt werden. Auf eingetretenen Pfaden kann man kein Neuland entdecken. Und zentrale Steuerung funktioniert nicht in komplexen Systemen. Solange sich an den Grundstrukturen nichts ändert, ist alles andere nur Puder und Schminke. Ein Umdenken des gesamten organisationalen Systems ist unumgänglich.
Doch klassische Unternehmen bleiben, visualisiert durch ein übliches Organigramm, einem Organisationsmodell verhaftet, das aus dem tiefsten letzten Jahrhundert stammt. New-Work-Initiativen bringen also nur wenig, solange man den wahren Grund für das Zaudern beim Aufbruch in die Digitalökonomie nicht wirklich anpacken will. Es ist das ganz große Ding, sozusagen die heilige Kuh: der Bremsklotz Unternehmensstruktur.
Orbit-Modell
Um wirklich fit für die Zukunft zu sein, kommt man um eine Transformation seines organisationalen Systems nicht herum. Zu diesem Zweck haben wir das Orbit-Modell entwickelt. Es propagiert eine zirkuläre, sich ständig weiterentwickelnde Organisationsstruktur und -kultur, die sich agil, adaptiv und antizipativ auf die Erfordernisse der neuen Zeit einstellen kann.
„So sieht das Unternehmensmodell der Zukunft aus“, titelt das Wirtschaftsmagazin Capital. Die neun dazugehörigen Aktionsfelder werden in „Die Orbit-Organisation“, Finalist beim International Book Award 2019, ausführlich beschrieben. Um den Umsetzungserfolg sicherzustellen, bietet sich eine Ausbildung zum zertifizierten Orbit-Organisationsentwickler an. Diese findet vom 25-27märz2021 in München statt. Zu weiteren Infos und zur Anmeldung geht’s ⇒ hier.
Das Buch zum Thema
Anne M. Schüller, Alex T. Steffen: Die Orbit-Organisation. In 9 Schritten zum Unternehmensmodell für die digitale Zukunft, Gabal Verlag 2019, 312 Seiten, € 34,90, ISBN: 978-3869368993, Amazon-Link
Das Buch zum Thema – jetzt auch als Hörbuch
Transformation der Organisations-Strukturen: unumgänglich, um zukunftssicher zu werden