Kürzlich stieß ich auf „Programmatic Job Advertising“. Das klingt nicht nur spannend, das ist es auch: Chris Dorner (JoinVision E-Services GmbH) erklärt mir:
„Der Ansatz kommt aus dem Programmatic Advertising im Marketing und verfolgt eine zielgruppengenaue Ansprache der potenziellen Interessenten und Interessentinnen über multimediale Kanäle. Dazu ist ein Netzwerk von Medienpartnern notwendig, die dynamische Werbeprodukte anbieten, also z.B. Cost-per-Click. Programmatic bedeutet ‚durch ein Programm gesteuert‘. Es ist also ein systematischer, regelbasierter Ansatz, um Stelleninserate bestmöglich zu vermarkten und Rekrutierungskampagnen in Echtzeit kontinuierlich zu optimieren.“
Darüber möchte ich mehr erfahren und lade ihn zum Interview:
Konkrete Umsetzung & Hürden
Wie wird Programmatic Job Advertising konkret umgesetzt?
Die Stelleninserate oder “Display Ads” werden über einen XML-Feed in unsere Plattform geladen. Dort definieren wir ein Targeting über verschiedene Kampagnen und Jobkategorien sowie gewählte Medienkanäle. Wir legen gemeinsam mit den Kundinnen Ziele für Budgets, Kosten pro Bewerbung (CPA) und vieles mehr fest. Danach steuern wir diese Kampagnen über das gewählte Publisher-Netzwerk und erhalten unmittelbar die relevanten Indikatoren zu Erfolg und ROI. Diese Daten werden vom System analysiert und stellen die Basis für die laufende Optimierung der Rekrutierungskampagnen dar.
Das hört sich initial als großer Mehraufwand für die HR-Abteilung an – sehe ich das richtig?
Es hört sich sehr wohl alles sehr technisch an, aber unser Managed Service nimmt der Rekrutierungsabteilung einen großen Teil der Arbeit ab. Wir bieten eine Software-as-a-Service (SaaS)-Lösung an und es sind keine Lizenzen, Schulungen oder Installationen notwendig. Die Kunden verwalten ihren gesamten Medienmix durch uns sozusagen aus einer Hand und sehen immer in Echtzeit wie ihre Rekrutierungskampagnen performen.
Der initiale Aufwand ist überschaubar; XML-Feeds sind ein Standardformat und einfach zu erstellen, wir unterstützen unsere Kundinnen auch hier. In einzelnen Fällen kann es Fragen bezüglich des verwendeten Bewerbermanagementsystems geben, um das Tracking der Bewerbungen sicherzustellen.
Der größte Aufwand ist es, sich bei Programmatic Recruiting unmittelbar mit Daten in Echtzeit konfrontiert zu sehen, die Marktdynamik kennenzulernen und Entscheidungen zu treffen. Dabei unterstützen und beraten wir gerne und unser System hilft bei der Aufbereitung der Daten, um datenbasiert entscheiden und steuern zu können.
Ab welcher Unternehmens-Größe – oder besser ab welcher Menge an vakanten Jobs – ist dieses Tool ideal?
Da unsere Stärke die Skalierung von Rekrutierungskampagnen ist, können wir Unternehmen ab 1000 Mitarbeitenden oder ab 150-200 Jobs/Jahr am effizientesten helfen.
Weshalb und für wen ist dieses Tool so ideal?
Was macht dieses Tool so besonders effizient?
Die konsolidierte Steuerung und Übersicht aller Rekrutierungskampagnen und Jobs über alle Medienkanäle hinweg, und die dadurch gewonnene Möglichkeit, datenbasiert und flexibel im Recruiting agieren zu können.
Für wen ist es nicht das richtige Tool?
Unternehmen, die für ihre schwierig zu besetzenden Stellen einen Partner suchen, der sie nur punktuell mit einzelnen Kampagnen unterstützt, werden am Ende nicht alle Vorteile ausschöpfen können. Wir empfehlen unseren Kunden immer: „Überlassen Sie uns alle Jobs und wir skalieren Ihren Rekrutierungserfolg!“
Verbreitung in Österreich
Weshalb ist es in Österreich nicht bereits weithin verbreitet?
Die Technologie von Programmatic Recruiting bedarf eines Ökosystems von entsprechenden Anbietern. Im amerikanischen Markt überwiegt heutzutage ein Angebot an Pay-per-Click Medienpartnern und Jobboards. In der DACH-Region herrscht immer noch die Methode “Post & Pay” vor: Die Stellenausschreibung wird über feste Laufzeiten zu festen Preisen geschalten, für alle Stellen zum einheitlichen Preis. Überspitzt formuliert “Ich tanke immer für 50 Euro, was interessiert mich der Spritpreis”.
Wir bieten bereits jetzt ein ansehnliches Netzwerk an Pay-per-Click Medienpartnern an, das wir programmatisch über unser System ansteuern. Wir können aber auch die herkömmlichen Geschäftsmodelle abbilden und dadurch ebenfalls Transparenz über deren Performance liefern. Grundsätzlich gilt dabei: Wer in der heutigen Arbeitsmarktsituation agil und gezielt vorankommen will, der setzt auf neue Technologien wie Programmatic Job Advertising und ist dem Mitbewerb somit einen Schritt voraus!
Recruiting-Tool | Programmatic Job Advertising nun auch im DACH-Raum
Interview-Partner (Programmatic Job Advertising )
Chris Dorner (Managing Director bei JoinVision E-Services GmbH) ist verantwortlich für Vertrieb und Customer Success in den DACH Märkten und Ost-Europa. Als Vertriebsleiter des führenden Jobboards bringt er über fünf Jahre Erfahrung im digitalen Recruiting mit. Er vertritt den Standpunkt, dass mehr Marketingdenken ins HR gehört. Vor allem bezüglich datenbasierter Entscheidungen im Recruiting, die im Marketing (KPI) schon seit Jahren gang und gäbe sind.