Kennen Sie das? Die Zeiten sind stressig, der Terminkalender voll und Sie haben genug Ausreden, um ein längst fälliges kritisches Feedback auf die lange Bank zu schieben.
Und dann passiert es: Der Mitarbeiter bzw. die Mitarbeiterin zeigt noch einmal das genau gleiche Verhalten, aber diesmal kommt all der Ärger ungebremst zum Vorschein. Der Betroffene fragt sich was los ist. Sie sind frustriert. Die Stimmung ist im Keller.
Ich kenne das bzw. ich kannte das: Denn ich habe das zum Anlass genommen, anders an die Sache heranzugehen.
3 TIPPS
Diese 3 Tipps haben mir beim Geben von kritischem Feedback geholfen
1) Denken Sie zukunftsorientiert und nennen Sie den Grund für das Gespräch!
Ändern Sie Ihre Haltung zur Kritik! Machen Sie sich folgendes klar: Es geht nicht darum, Mitarbeitende niederzumache, sondern es geht darum für die Mitarbeitende bzw. für das gesamte Team eine positive Entwicklung herbeizuführen.
- Wie wollen Sie in Zukunft miteinander arbeiten?
- Weshalb ist es wichtig, dieses Gespräch zu führen?
- Was wird dadurch besser?
Diese Fragen helfen zu erkennen, warum es wichtig ist, hinderliches Verhalten zeitnah anzusprechen.
2) Fördern Sie die psychologische Sicherheit
Suchen Sie sich für das Gespräch einen neutralen Platz oder gehen Sie einfach hinaus und führen Sie das Gespräch im Gehen. Sorgen Sie für eine ruhige und positive Gesprächs-Atmosphäre.
Sprechen Sie konkrete Situationen an, in denen Sie das Verhalten beobachtet haben Es geht um Ihre Eindrücke in der jeweiligen Situation und warum das Verhalten aus Ihrer Perspektive problematisch war. Im täglichen Miteinander gibt es keine absoluten Wahrheiten.
So sorgen Sie dafür, dass Mitarbeitende nicht sofort in den Widerstand gehen. Denn psychologische Sicherheit sorgt für geistige Offenheit.
3) Entwickeln Sie gemeinsame Handlungsvorschläge und legen Sie die nächsten Schritte fest
Feedback in diesem Sinne ist keine Einbahnstraße: Räumen Sie also dem Gesprächspartner die Möglichkeit ein, Stellung zu nehmen. Erarbeiten Sie dann passende und konkrete Vorschläge, um Veränderung möglich zu machen. Lassen Sie dabei den Mitarbeitenden den Vortritt.
Vereinbaren Sie abschließend einen Termin für ein nächstes Feedbackgespräch, um die Umsetzung zu unterstützen.
Feedback – auch kritisches – ist wie vieles im Leben eine Frage der Haltung und der Übung!
3 Tipps: Wie ich meine Furcht vor kritischem Feedback besiegte
Gast-Autorin
Karin Schnopfhagen, MSc begleitet Führungskräfte, Teams und Unternehmen zu allen Fragen rund um das Thema Zusammenarbeit. Aus Ihrer langjährigen Erfahrung als Führungskraft im HR-Bereich weiß Sie, wie entscheidend diese Punkte zum Unternehmenserfolg beitragen.